Der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 geht als die größte Bedrohung der amerikanischen Demokratie in die jüngere Geschichte ein. Genau ein Jahr später beleuchtet der USA-Experte Josef Braml im Interview mit Jochen Marmit vom Saarländischen Rundfunk SR 2 KulturRadio die Geschehnisse von damals und den Zustand der amerikanischen Demokratie heute.
Aus Washington gingen am 6. Januar 2021 Bilder um die Welt, die man für unvorstellbar gehalten hatte: Ein gewalttätiger Mob stürmte den Sitz des US-Kongresses, nachdem Trump bei einer Rede seine Anhängerinnen und Anhänger dazu aufgewiegelt hatte, zum Kapitol zu marschieren und „wie der Teufel“ zu kämpfen. Danach sah er vor dem Fernseher im Weißen Haus tatenlos zu, wie der Kongresssitz gestürmt wurde, Sicherheitskräfte bis zur Erschöpfung kämpften und Senatorinnen und Abgeordnete unter Schreibtischen kauernd um ihr Leben bangten.
Ein trauriger Tiefpunkt einer Besorgnis erregenden Entwicklung in den USA. Der Tag hat bleibenden Schaden hinterlassen – für jene, die mittendrin waren, und für das Land als Ganzes. Ein Jahr später schaut der USA-Experte Josef Braml auf die Geschehnisse von damals zurück und erklärt, was für Auswirkungen der Tag auf den Zustand der amerikanischen Demokratie heute hat.